Assassins Tournament... Tsurugi Serenade vs. Kiobashi Epona

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Sand in den Haaren, Sand in den Schuhen, Sand in den Kleidern, Sand an den wirklich unpraktischsten Stellen! Sand sogar zwischen den Zähnen, dass es knirschte - das erste, was Epona tat, als sie die Theke erreichte, bestand darin, einem der dort hockenden Strauchdiebe den Trinkbecher zu entwenden und sich den Mund auszuspülen.
Ausnahmsweise war die blonde Kunoichi diesmal etwas weniger freizügig unterwegs. Ein ockerfarbener Umhang bedeckte ihren Körper vom Hals abwärts bis zu den Fußknöcheln. Die Garderobe war den widrigen Wetterumständen geschuldet; Epona befand sich nur höchst ungern im Einsatz in der Wüste des Windreiches. Für dieses Mal aber... hatte sie nicht widerstehen können, dem Auftragsschreiben nachzukommen.
Es war nichtmals im Auftrag des Kage, sondern privat! Eine Mission, die nicht über das Dorf lief und daher nicht abgewogen worden war, ob dieses Attentat wirklich klug war. Für gewöhnlich beschäftigten sich kluge Köpfe mit den diplomatischen Folgen und berechneten im Voraus, ob es in Ordnung war, einen hohen Beamten zu ermorden, oder ob es sich wegen schlechter oder ungünstiger Nachfolge zum Nachteil entwickeln würde.
Epona gab den Kelch geleert zurück, bestellte zwei neue und seufzte schwer, weil sie auch diese beiden Kelche in einem Zuge leerte - also jeweils in einem Zug. Das Auftragsschreiben hatte stark nach einer Herausforderung geklungen, und eine Herausforderung nur für sie allein, ohne Team an den Hacken, war einfach zu verführerisch.
Diese Höhle, diese Kneipenhöhle, dieses Räuberloch, war also der Treffpunkt. Hier musste sie wohl oder übel warten, bis sich der Auftraggeber zu erkennen gab.

Ohne sich großartig zu regen saß Serenade etwas abseits von dem lauten Trubel, bestehend aus johlen, gröhlen, Streitereien oder auch geflirte. Sie war schon vor gut einer Stunde eingetroffen und genoss nun die "Annehmlichkeiten" dieser Taverne. Ihre wahren Absichten mochten den anderen verborgen geblieben sein, suchte die betagtere Dame doch nur ihren Auftraggeber. Nur zu diesem Zweck hatte sich die vorbildliche Suishonin in diese ländliche Wüstengegend verirrt, dessen Gegend ihr ein ziemlicher Graus war. Zu viel Sonne, Sandstürme und die starken Temperaturschwankungen machten ihr das Leben zur Hölle. Die Kanshu musste sich also den Gegebenheiten anpassen und trug nun ein komplett schwarzes Outfit. eine eng sitzende Lederhose bot die Basis, ihre Beine steckten in kniehohen Lederstiefeln mit Absatz, der Oberkörper wurde durch einen Pullover verdeckt, der nur einen dezenten Ausschnitt hatte. Um ihren Hals wand sich ein dünnes schwarzes Lederband an dem ein Kreuz hing und darüber trug die Kanshu ein sandfarbenes Kimonooberteil das aber nur bis über den Hintern reichte. Nur ihr Kopf war derzeit unverhüllt damit Serenade ungehindert die Umgebung im Auge behalten konnte. Nun gut die lagen Haare wurden Zwecks einer schwarzen Schleife gebändigt und so zu einem Zopf zsammen gehalten. Ihr Geist war wach gar angespannt aber dennoch war ihr langweilig. Gerade wollte die Dame sich schon erheben um ein paar Diebe aus zu quetschen als eine weitere Frau die Gaststätte betrat. Ein groß gewachsene Blondine, mit großem Busen und langen Beinen, gehüllt in einen ockerfarbenen Umhang. Sofort wurde Serenade aufmerksam, winkte dem Wirt zu damit er der blonden Frau nochmal nachschenkte.

Als der Wirt ihr bereits wieder einschüttete, noch ehe Epona Gelegenheit gehabt hatte, überhaupt neu zu bestellen, zeigte sich Überraschung auf ihren ebenmäßigen Zügen. Oha, ein guter Service?
Der Wirt jedoch winkte ab, deutete die Theke hinunter zu einer Frau, die sich etwas abseits hielt. Eponas wasserblaue Augen folgten dem Fingerzeig und blieben an ihrer Gönnerin hängen. Eine Frau mit silberblondem Haarzopf, in den eine schwarze Schleife geflochten war. Schwarz setzte sich auch im Rest ihrer Kleidung durch; lediglich das Kimono-Oberteil hatte die helle Farbe von Sand.
Epona rutschte vom Hocker, nahm ihr Getränk mit und gesellte sich umgehend zu ihr, wobei sie ein absolut argloses Lächeln aufsetzte.
Epona Kiobashis ganzes Gehabe passte kaum in das Bild einer "typischen" Attentäterin: Sie benahm sich oft genug einfach zu naiv.
Hallo grüßte sie fröhlich, Auftraggeber?
Ganz offen musterte sie ihr Gegenüber. Eindeutig eine schöne Frau, von denen man in Löchern wie diesen nur wenige fand... solang sie, wie Epona selbst, keinen ganz bestimmten Grund dafür hatten.

Jedoch, ehe Serena die Verwechslung umdrehen konnte, schickte sich der wahre Auftraggeber an, die Bühne zu betreten. Sein Stab machte Klock, klock, klock.
Nix da, Auftraggeber knurrte niemand anders als Semjon Emishi und gab Epona einen leichten Stoß mit dem Gehstock, dass sie erschrocken zur Seite sprang. Der bin ich hier. Keine Fragen, zugehört, und ihr versteht, warum!

Spoiler:

Der Alte setzte sich zu den beiden Frauen, wobei seine Knochen vernehmlich knackten. So! Ihr kennt euch nu scho? Unpraktisch, unpraktisch. Grummelig blickte er in die Runde. Aber watt solls. Ihr zwei, du und du, - und sein Stöckchen zeigte erst auf Serenade, dann auf Epona, seid als meine Werkzeuge für eine Runde Messerarbeit eingeladen.
Eponas Augen wurden schmal. Wie bitte? Doch ein Team?
Nix Team, sei still sag ich doch, dann hörst du besser und verstehst vielleicht auch besser! Semjon ließ die Knochen knacken, wie er es bei wirklich jeder Bewegung tat. Selbst seine Rippen knackten ganz, ganz leise, während er atmete. Und trotzdem hatte er sich geräuschlos anschleichen können, was die Kiri-Nin noch immer irritierte und vor allem im Stolz verletzte. Nix Team, ihr beide. Ihr habt nur... rein zufällig den gleichen Auftrag. Und damit schob er ihnen simultan Passbilder zu. Bitte schön, der Statthalter der Windreichprovinz. Nach einer kurzen Pause setzte er trocken hinzu: Bringt ihn um.
Schweigen.
Epona brach das Schweigen und zeigte auf Serenade. Mit ihr zusammen?
Nix Team, sagte ich doch schnaubte Semjon, Eine von euch beiden würde vollkommen ausreichen für den Dienst. Wäre aber langweilig. Er sah sich um und rief: Langweilig, heh?!?
Die ganze Halle drehte sich geschlossen zu ihrem Tisch um, hob die Becher und Gläser und Trinkhörner und rief: LANGWEILIG!
Zwei Attentäter für dasselbe Ziel sprach Semjon aufgeräumt. Viel interessanter. Denn, nur eine kriegt das Geld. Logisch, ne? Der Alte blickte zwischen den zwei Frauen hin und her. Wie nennt man das heutzutage? Verschärfung der Regeln? Würze im Salat? Oder so? Weiß es nicht, interessiert auch nicht. Sehr ernst brachte er die Sache auf den Punkt: Ihr nehmt an? Und erlaubt, das Ganze als Kneipenbespaßung zu verfilmen? Mit diesen Worten dotzte er eine Kristallkugel auf den Tisch, mit der man für gewöhnlich ein äußerst hilfreiches Späher-Jutsu einsetzte.

Na klasse! Der Wirt hatte es mal wieder versaut mit dem diskret sein, denn schon spürte Serenade den Blick der Blondine auf sich. Sie wollte doch gar nicht bemerkt werden und dieser Idiot von Wirt zeigte direkt mit den Finger auf sie! Jeglicher Versuch sich zu verstecken würde angesichts der Menschenmenge fehl schlagen. also seufzte die weißhaarige leise gequält ehe sie der Dame ein Lächeln zu warf und ihr zu prostete. Doch schon im nächsten Moment setze sich die vollbusige Frau in Bewegung und kam direkt auf die Kanshu zu. Sie wurde freundlicvh begrüßt und sofort gefragt ob sie der Auftraggeber sei. Es war nur gut das die betagtere Dame ihre Reaktionen so gut im Griff hatte, denn andernfalls wäre es brenzlig geworden. Doch ehe sie ihrem Gegenüber eine Antwort geben konnte, tapste ein alter Greis heran, dessen klirrender Stock irgednwie deplazert wirkte in dieser Taverne. Der mann gab sich auch sofort als Auftraggeber zu erknnen und wagte es sogar die beiden Damen gegeinader antreten zu lassen. Hallo war das hier ein Kriegspiel oder eine Mission? Serenade war doch nicht im Kindergarten, doch soe brauchte das Geld für die Heimreise, auch wenn es ihr nicht geviel sich für die Gelüste eines alten Mannes misbrauchen zu lassen. Zumal die Blondine nicht ganz mit zu kommen schien, denn ständig stellte sie Zwischenfargen. Anstatt mal zu zu hören wurde gleich so genervt. Serenade nahm erneut einen tiefen Zug aus ihrem Krug und zog es auch sonst vor eher ruhig zu bleiben. Zu schnelles vorpreschen war selten gut und so konnte sie ungestört die ersten Eindrücke von ihrer Kontrahentin sammeln. Die Kanshu schätze sie schon als jemanden ein der was auf den Kasten hatte,sonst hätte dieser Greis sicher nicht so jemanden als Attemntäter gewäht. Aber dem Geheimnis ihrer wahren stärke würde die weißhaarige ja noch früh genug ergründen können. Erstmal hieß es die gesuchte Zielperson zu observieren! Hier für prägte sich Serenade das Gesicht des Mannes gut ein, um später alle Infos über ihn sammeln zu können. Schließlich stellten Tagesablauf, Gewohnheien, Hobbys und Vorlieben eine wichtige Rolle dar, denn ohne diese Infos konnte man kein Attentat planen. Man musste sein Opfer genaustens kennen und dann im günstigsten Moment zuschlagen. Während soie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht schob, endete endl8ch der Redeschwall des Mannes und sie war am Zug. Nun gut ich werde den Aftrag annehmebn, doch sollte mir diese Dame in die Quere kommen, garantiere ich für nichts. Ein sanftes Lächeln legte sich über ihre Gesichtszüge als sie zu der vollbusigen Frau hoch schaute.

Semjon Emishi stopfte in Seelenruhe seine Pfeife, die sich scheinbar von selbst entzündete, als er einmal kräftig daran zog. Einen feuchten Kehricht schnarrte er brummig, interessierts mech, was de tust, wenn se dir in de Querelen grät. Meinethalbn verdresch se, meinethalbn schieb ne Nummer mit ihr oder wies de Jugend heut snaggt. Der Alte blies einen hübschen Rauchring durch den Saal, gefolgt von einem Dreimast-Segler, den er aus den Nasenlöchern schnupfte. Ich hab euch ausgewählt, weil ihr in den Top Ten, wies de Jugend heut snaggt, weid weid obn steht. Gibt nochn paar Bessre, zugegebn, aber wie snaggt ma? Sex sells, allen voran Blondinen und Holz vor de Hüttn. So snaggt mein Werbefachmann. Datt schiebt de Kundenzufriedenheit an, wenn ma watt nettes zum Gucken bietet. Semjon gab sich ganz und gar trocken wie der geborene Geschäftsmann und Kneipenbesitzer, der er eben war. Und Holz vor de Hüttn, de Top Ten gibbet auck. Kombinieret mit de Meuchelmörder-Top Ten ergibbet sich de Auswahl, de nu hier sitzt.
Epona hatte mittlerweile durchschaut, worum es ging. Ein wenig spät, zugegeben, doch im Gegensatz zu ihrer Mitspielerin gefiel ihr der Gedanke an ein "Spiel" sehr gut. Weniger gefiel ihr das sanfte Lächeln Serenades, das die Weißhaarige ihr schenkte, um die feine Drohung zu untermalen. Dies zeigte sich auch auf ihren Zügen: Eine Spur Gekränktheit war darin, und eine boshafte Bemerkung flatterte schon auf ihrer Zunge, doch Semjon erhob sich bereits wieder und hielt sie somit davon ab.
So! Kommet mit, wir habn en praktischs Transportmiddel. Mit diesen Worten schritt der Alte einfach auf eine Wand zu, stampfte mit dem Stöckchen auf und im nächsten Moment öffnete sich auch schon ein Gang, durch den er noch etwas mehr in die Tiefe marschierte.
Die beiden Frauen folgten ihm. Epona ging dabei nur ein kurzes Stück hinter Serenade, schloss auf und berührte sie am Arm.
Was bist du denn so kratzbürstig? fragte sie ganz offen heraus, Nimmst du solche Aufträge etwa persönlich?
Es gab Leute, die Epona Kiobashi zwar keinesfalls den Kampfeswert absprachen, sie ansonsten aber auch als reichlich naiv und blauäugig bezeichneten. Woher dieser Eindruck kam, mochte offensichtlich sein.